vorherige Seite
54. Der „Lot sinn“.
In der Pollnower Gemarkung führte eine Stelle zwischen den Sohrbergen und dem Schwarziner Kirchsteig den
seltsamen Namen „Lot sinn“. Hier wurde vor vielen Jahren einmal ein Mann überfallen und beraubt. Als die
Räuber ihn niederschlugen, bat er um Schonung seines Lebens und rief einigemal: „Lot sinn! Lot sinn!“
Seitdem wird die Stelle auch so genannt.
Inhalt
|
nächste Seite
55. Wie das Dorf Sydow zu seinem Namen kam.
Vor vielen, vielen Jahren war Sydow noch nicht so groß wie jetzt. Es bestand nur aus ein paar Bauernhäusern
und einer kleinen Schenke. Es hatte noch keinen Namen.
Da wanderten einmal spät in der Nacht noch einige Männer durch die großen Wälder, die hinter Pollnow liegen.
Sie hatten sich verirrt und wußten nicht, wohin und woher. Aber im Walde konnten sie nicht bleiben; denn es
gab noch viele Wölfe. Auch machten Räuber die Gegend unsicher. Also wanderten sie immer weiter, durch Dick
und Dünn, durch Schluchten und über Berge. Plötzlich sah einer von ihnen weit hinten in der Ferne ein kleines
Licht. In seiner Freude rief er: „Sü do! Do is Licht!“ Nun schritten sie gerade auf dieses Licht zu. Sie
kamen auch richtig hin. In der Schenke fragte der Wirt, wie sie dorthin gefunden hätten. Da erzählten sie
alles. Das gefiel den Bauern, die dabeisaßen, und es wurde eine Redensart bei ihnen: „Sü do! Do is Licht!“
Das Dorf aber behielt davon den Namen Sydow.
Inhalt
|