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50. Die Sage vom Lindsberg.
Der Papenzinsee besteht aus drei durch zwei Untiefen getrennte Becken. Das südliche Becken gehört zum
Kreise Bublitz, die Osthälfte der beiden anderen zu Rummelsburg und die Westhälfte zu Schlawe. Im
Schlawer Kreise liegen neben der südlichen Steinuntiefe, wo die Endmoräne durch den See geht, der
Fuchsberg und der Lindsberg. Beide bestehen aus Geschiebepackungen. Der gewaltige Block auf dem
Lindsberg ist unter Naturschutz gestellt, und Hügel und Findling sind Kreiseigentum geworden.
Auf diesem Lindsberg soll früher ein Lindwurm gehaust haben, der unter dem Block begraben liegt.
Das war eine gewaltige Eidechse, die auf der Nase noch ein fürchterliches Horn trug. Wenn sich
ein Wesen dem Berg näherte, stieß der Wurm aus den Nasenlöchern einen Feuerstrahl, womit er Menschen
und Tiere tötete, die er dann verschlang. Einmal kam ein Mann am Lindsberg vorüber, der sehr müde war.
Er sah einen dicken schwarzen Baumstamm da liegen. Als er sich darauf setzte, bewegte sich der Stamm,
und der Mann erkannte mit Schrecken, daß er den schlafenden Lindwurm aufgeweckt hatte. In Todesangst
sprang er auf und kam noch glücklich nach Hause.
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51. Der „Rote Grund“ bei Pollnow.
Früher machten die Polen öfter Raubzüge über die Grenze nach Pommern. Sie plünderten und brannten, trieben
das Vieh fort und nahmen den Herren und Bauern Hab und Gut.
Weil ihnen niemand half, suchten die Leute sich selber zu wehren. Der Herr des Dorfes Bosens holte nach
einem solchen Raubzuge seine Bauern zusammen und zog den Polen nach. Er überraschte sie mit ihrer ganzen
Beute in dem „Roten Grund“ bei Pollnow. Sie waren betrunken und ganz sorglos.
In der Nacht fielen die Pommern mit Forken, Sensen und Dreschflegeln über sie her und schlugen alle tot.
Von dem vergossenen Blut wurde der Sand rot und ist es bis heute geblieben. Darum heißt die Stelle der
„Rote Grund“.
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