Pollnow

Sagen und Erzählungen in und um Pollnow


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9. Der dreibeinige Hase.

Ein früherer Besitzer des Silberhofes bei Pollnow ritt einmal in die Stadt, um etwas einzukaufen. Als er damit fertig war, ging er in eine Gastwirtschaft und trank bis in die Nacht hinein. Kurz vor zwölf Uhr ritt er nach Hause.
Als er am Galgenberge war, sah er ein Tier hinter sich laufen. Nach einer Weile erblickte er es neben sich und sah, daß es ein dreibeiniger Hase war. Nun wußte er, der Teufel war bei ihm, gab in seiner Angst dem Pferde die Sporen und jagte nach Hause. Hier brachte er rasch das Pferd in den Stall und legte sich zu Bett.
Am andern Morgen war er tot. Im Bett war ein großer, roter Fleck. Der Hase war wirklich der Teufel gewesen, der hatte ihn totgedrückt.

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10. Die Unererdschkes.

Bei dem Stubbenteich oder bei dem Chomitzsee haben früher Unererdschkes gehaust. Alle Sonntagmorgen kamen sie aus ihren Höhlen hervor und tanzten am See, nachdem sie ihre Wäsche gewaschen und auf den Büschen aufgehängt hatten. Der Förster mit seinen Leuten hat sie oft gesehen.
Einmal hütete dort ein Schäfer seine Herde. Er aß gerade sein Vesperbrot, als ein kleines Weiblein zu ihm trat und um ein Stück Brot für sich und ihre hungrigen Kinder bat. Am nächsten Tag solle er es wiederhaben. Der Schäfer gab ein Stück Brot. Als er am nächsten Tage wieder dort weidete, überfiel ihn ein tiefer Schlaf. Als er erwachte, lag in seinen Armen ein frisches, noch warmes Brot. Aber nun sind die Unterirdischen von diesem See fortgezogen.

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